Alpine Regionen bereiten sich auf Casino-Boom vor: Österreich vergibt Lizenzen

 

Österreichs Alpenregionen könnten in den nächsten Jahren zu einem Hotspot für Casino-Investitionen werden. Denn ein richtungsweisender Umbau im Lizenzwesen könnte Chancen für Wirtschaft, Tourismus und Region bedeuten.

Neues Glücksspielrecht in Österreich

Seit Jahrzehnten befindet sich der österreichische Glücksspielmarkt in der Hand der Staatsmonopols. Während der Bund das Lizenzrecht für Casinos und Lotterien hält, regulieren die einzelnen Bundesländer etwa Sportwetten und Spielautomaten. Nun soll dieses System aufgebrochen werden.

Die Lizenz des Staatsmonopols läuft Ende September 2027 aus. Die Regierung bereitet bereits eine Ausschreibung vor – mit offenem Blickwinkel auf Wettbewerb. Diverse Branchenvertreter und Politiker fordern schon seit längerem eine Privatisierung des Markets.

Sollte der Markt für Online-Casinos geöffnet werden, wäre das ein komplett neues Spielfeld, vor allem für solche Regionen, die bislang davon wenig hatten.

Darum könnte besonders die Alpenregion profitieren

Bergorte und Glücksspiel haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam. Doch sie haben viele verblüffende Vorteile. Eine hohe touristische Besucherzahl, geringe Infrastrukturkosten auf dem Land und positive Image-Aspekte.

Investoren finden die Bedingungen ideal. Hotels aus dem Tourismusbereich, die Platz für ein Casino bieten, eine gute Anreise im Winter wie im Sommer und oft interessantes Bauland. In entlegenen Tälern kommt dazu, dass Menschen neue Impulse für die Wirtschaft und das kulturelle Angebot suchen.

Beides bieten Orte wie Zell am See und Saalbach bereits heute – und positionieren sich damit als mögliche künftige Casino-Standorte. Immer auch im Hinterkopf: Ein neuer Spitzenreiter im Freizeitangebot kann attraktive Synergien zu bereits bestehenden Kur- und Wellnessangeboten schaffen.

Touristische Nachfrage setzt Hebel in Bewegung

Der Tourismus bildet das Rückgrat vieler alpiner Gemeinden. Skigebiete, Wanderrouten und Wellnessresorts ziehen ganzjährig Gäste an. Genau hier entsteht Bedarf nach ergänzender Unterhaltung über Angebote wie ein Casino.

Wintersportler, die abends einen Ausgleich suchen, oder Sommergäste, die Unterhaltungsmix wollen sorgen für Nachfrage. Für Hotels und Resorts kann ein Casino zum Alleinstellungsmerkmal werden, das das Paket vom reinen Schlafplatz zur Erlebnisdestination aufwertet.

Ein Blick über die Grenze zeigt, dass das Konzept funktioniert. In der Schweiz lockt das Casino in St. Moritz seit Jahren internationale Gäste an, die Luxusurlaub mit Spiel kombinieren. In Norditalien profitiert das Casino in Campione am Luganersee von einem ähnlichen Zusammenspiel zwischen Tourismus und Glücksspiel. Diese Beispiele machen deutlich, dass sich alpine Regionen mit einem starken Casino-Angebot im internationalen Wettbewerb behaupten können.

Der Schlüssel: Es geht nicht nur ums Glücksspiel, sondern ums Gesamtpaket „Urlaub + Erlebnis“. Casinospiel ergänzt Gastronomie, Shows, Events und bindet den Gast länger. Das befördert Umsatz in Beherbergung, Gastronomie und Einzelhandel.

Regionale Wirtschaft im Aufwind

Wenn ein Casino eröffnet, bleibt die Wirkung nicht auf den Spielsaal beschränkt. Lokale Betriebe, Handwerker und Dienstleister profitieren unmittelbar, sowohl beim Bau als auch im Betrieb.

  • Bauunternehmen gewinnen Aufträge für Umbauten oder Neubauten
  • Techniker, Sicherheitsfirmen, Reinigungskräfte werden gebraucht
  • Catering, Hotels, Logistik, Transport – viele Bereiche wachsen

Langfristig können neue Arbeitsplätze entstehen, insbesondere in Verwaltung, Service und Technik. Für strukturschwache Regionen kann ein Casino sogar zum Leuchtturmprojekt für wirtschaftliche Erneuerung werden.

Gleichzeitig steigen Steuereinnahmen und Abgaben. Gerade für Gemeinden kann das neue Kapital helfen, Infrastrukturprojekte wie Straßen, Schulen oder öffentliche Einrichtungen zu finanzieren.

Ein Blick nach Bayern zeigt, wie stark die Effekte sein können. Die Spielbank in Garmisch-Partenkirchen sichert nicht nur Arbeitsplätze, sondern finanziert auch einen Teil der kommunalen Kulturevents. Solche Modelle könnten auch in Österreich Vorbild sein.

Wo sich Chancen treffen und Grenzen lauern

Ein solches Vorhaben bringt Chancen, aber auch klare Auflagen und Risiken. Die Spielerschutzvorgaben in Österreich gelten als streng. Betreiber müssen Systeme zur Überwachung einrichten, Limits definieren und Risikoanalyse betreiben.

Zudem gibt es hohe Steuern. Für Casinobetriebe gelten Belastungen auf den Bruttospielertrag. Auch bei Online-Spielangeboten ist eine Besteuerung üblich.

Ein weiterer Bremsklotz ist die Akzeptanz vor Ort. Gemeinden können sich gegen Casinos positionieren, aus imagepolitischen oder moralischen Gründen. Auch Naturschutz- und Genehmigungsverfahren im sensiblen Alpenraum sind komplex.

Schließlich warnen viele Marktteilnehmer vor Übersättigung und Konkurrenzdruck, wenn zu viele Casinos in benachbarten Regionen entstehen.

Internationale Player im Blickfeld

Wenn Österreichs Markt geöffnet wird, werden internationale Glücksspielkonzerne aufmerksam. Viele haben Kapital, Know-how und Erfahrung in unterschiedlichen Rechtsräumen.

Ein Player mit Gewicht ist Casinos Austria International. Das Unternehmen ist bereits mit Beteiligungen und Projekten in mehreren Ländern aktiv. Auch der österreichische Technologiekonzern Novomatic ist weltweit präsent.

Solche Player bringen nicht nur Investitionskraft mit, sondern technische Plattformen, Produktportfolios und Managementkompetenz. Sie könnten in alpine Lagen früh dominieren.

Zudem könnten internationale Marken aus der Schweiz oder Italien versuchen, den Sprung nach Österreich zu wagen. Für sie wäre es ein logischer Schritt, um das bestehende Netzwerk in den Alpen weiter auszubauen. Besonders für Investoren aus Asien, die sich zunehmend in Europa positionieren, sind die alpinen Regionen attraktiv, weil sie ein hochwertiges Image mitbringen.

Doch die Lizenzvergabepolitik wird entscheidend sein. Wer Zugang bekommt, unter welchen Bedingungen und wie viele Lizenzen vergeben werden. Österreichs Modell könnte ein Rennen um privilegierte Standorte auslösen.

Was betroffene Akteure sagen

Die politische Debatte ist bereits angelaufen. Vertreter der Glücksspielbranche und Wirtschaftsverbände fordern Reformen und Liberalität. Einige sehen die Zeit reif für einen „Jetzt oder nie“-Schritt in Richtung Wettbewerb.

Auf kommunaler Ebene reagieren Verantwortliche zurückhaltend oder skeptisch. Manche Bürgermeister warnen vor sozialen Risiken, andere sehen Potenzial für Strukturwandel. In lokalen Medien wird zudem über mögliche Belastungen wie Verkehr, Suchtgefahren und Image diskutiert.

Branchenkenner betonen, dass Transparenz, Spielerschutz und Regulierung klar vereinbart sein müssen. Sonst drohen Konflikte und Proteste, insbesondere in sensiblen Bergregionen.

Wohin steuert das Modell?

Was in ein paar Jahren möglich sein könnte: Ein Alpenort, der mit Casino, Hotel, Kongresscenter und Eventangebot zur Destination wird, vergleichbar mit kleinen Spielbanken in Skiresorts.

Wenn Österreich 2027 den Monopolstatus aufhebt, könnten viele Bewerber antreten, auch solche, die heute schon in Nachbarländern aktiv sind. Zudem würde sich der Online-Markt öffnen.

Neue Plattformen könnten in Österreich akzeptiert sein, während etablierte Anbieter ihre Sichtbarkeit ausbauen. Wer sich einen Überblick verschaffen will, findet bereits heute Orientierung, denn viele seriöse Online Casinos sind auf onlinecasino.at gelistet. In diesem Umfeld wäre eine regulierte Plattform nicht nur ein Hinweis, sondern Teil eines stabilen Ökosystems, in dem lokale und internationale Betreiber präsent sind.

Doch nicht jeder Standort wird Erfolg haben. Die besten Chancen haben Regionen mit guter Infrastruktur, touristischem Fundament und klarer Strategie. Investoren werden voraussichtlich Standorte mit Mehrwert auswählen – Gastronomie, Kultur, Erlebnisangebote, Anbindung.

Ein realistisches Szenario: 2030 existieren in den Alpen ein Dutzend neue Casinos in verschiedenen Gemeinden. Der Wettbewerb zwingt zu Innovation, sodass unterschiedliche Formate, Themenhäuser und Servicekonzepte entstehen.

Solche Casinos tragen mit zur Attraktivität der Alpenregionen bei, steigern Bettenauslastung und schaffen Arbeitsplätze. Gleichzeitig verschärft sich der Druck, denn Städte wie Innsbruck oder Zell könnten um Besucher konkurrieren.